Sparpaket Österreich: Großer Wurf oder kleiner Hopser?

von Insolution Team

Zahlen, die die Verschuldung veranschaulichen

Österreich steht vor großen Herausforderungen. Der Staatshaushalt hat über die letzten Jahrzehnte massiv Schulden aufgebaut. Es geht um Beträge in Höhen, die im Alltag des Einzelnen unvorstellbar sind. Wirklich unvorstellbar? Sehen wir es uns im Detail an. Nehmen wir unser Staatsbudget (bei einem BIP von € 309.140.000.000,-) und legen es auf einen österreichischen Haushalt um. Eine Familie würde € 37.100,- einnehmen und  € 39.600,- ausgeben. Damit machen sie € 2.500,- neue Schulden. Insgesamt hat die Familie bereits Gesamtschulden von € 57.600,-. Die geplanten Budgetsparmaßnahmen würden gerade einmal € 500,- ausmachen. Die Familie würde damit zwar heuer weniger neue Schulden machen als voriges Jahr, aber immer noch massiv den Schuldenberg anwachsen lassen.
 
€ 37.100,-   Einnahmen
€ 39.600,-   Ausgaben
€ 2.500,-   Neue Schulden dieses Jahr
€ 500,-   Einsparungen  dieses Jahr
€ 57.600,-   Schulden bis jetzt insgesamt
 
Eine einfache Rechnung, die den dringenden Handlungsbedarf deutlich macht.
 
Immense Kosten für den Staatshaushalt fallen im Pensions- und Verwaltungssystem an. JW Bundesvorsitzender Roth ortet gerade dort großes Einsparungspotential: "Das momentane Pensionssystem vergrößert den Schuldenberg von Tag zu Tag und der Druck auf die kommenden Generationen steigt. Die Erhöhung des Antrittsalters muss durch dementsprechende Anreize in Form von Zu- bzw. Abschlägen von der Pension erreicht werden.“ Allerdings seien zusätzliche Zahlungen seitens der Unternehmer aufgrund der massiven Belastung durch die derzeitigen Lohnnebenkosten undenkbar, ohne Arbeitsplätze zu gefährden. "Wir wollen eine Abschaffung der Frühpensionen, eine Anhebung des faktischen Pensionsantrittsalters und eine Harmonisierung der Pensionssysteme. Die Änderungen im Pensionssystem müssen nachhaltig und tiefgreifend sein. Von kosmetischen Maßnahmen hat keiner etwas", kommentiert Roth.  Nachhaltiges Einsparungspotential in Milliardenhöhe gäbe es auch in der Verwaltung zu nutzen. "Verbesserungen im Verwaltungsaufbau sind derzeit kaum vorgesehen. Es ist nicht einzusehen, warum sündteure und ineffiziente Strukturen aufgrund von fehlendem politischem Mut bis zum Sankt Nimmerleinstag hinausgeschoben werden", so Roth.
 
Begrüßenswert findet der JW-Chef, dass in den Bereich Forschung und Bildung investiert werden soll: "Das sind Maßnahmen, die einen langfristig positiven Nutzen stiften und Wettbewerbsvorteile im internationalen Umfeld bringen. Das sind Zukunftsinvestionen, wie wir sie brauchen!". Positiv bewertet Roth darüberhinaus, dass die Familien nicht belastet, eine Gesundheits- u. Spitalsreform durchgeführt und die Anzahl der ÖBB-Frühpensionen gesenkt werden soll.
Quelle: www.jungewirtschaft.at

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