Welche Formvorschriften sind beim Führen von Büchern zu beachten?

Die Buchführung muss den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung (GoB) entsprechen. Folgende Formvorschriften sind zu beachten:

Allgemeine Anforderungen:

Klarheit und Übersichtlichkeit:

• Die Buchführung muss so beschaffen sein, dass ein sachverständiger Dritter sich innerhalb angemessener Zeit einen Überblick verschaffen kann.

Vollständigkeit und Richtigkeit:

• Alle Geschäftsvorfälle müssen vollständig, richtig und zeitgerecht erfasst werden.

Belegprinzip:

• Keine Buchung ohne Beleg. Jeder Eintrag muss durch einen Beleg nachgewiesen werden.

Chronologische Erfassung:

• Geschäftsvorfälle sind in zeitlicher Reihenfolge zu erfassen.

Fortlaufende Nummerierung:

• Belege und Buchungen sollen fortlaufend nummeriert sein.

Unveränderbarkeit:

• Nachträgliche Änderungen müssen erkennbar sein. Radieren oder Überkleben ist unzulässig.

Sprache und Währung:

Sprache:

• Die Bücher sind in einer lebenden Sprache zu führen.
• Die Finanzbehörde kann eine Übersetzung verlangen, wenn die Bücher nicht in Deutsch geführt werden.

Währung:

• Die Buchführung erfolgt in Euro.
• Bei Fremdwährungsgeschäften sind Umrechnungskurse zu dokumentieren.

Elektronische Buchführung:

Systemdokumentation:

• Das verwendete EDV-System muss dokumentiert sein.

Datensicherheit:

• Schutz vor Datenverlust und unbefugtem Zugriff.

Nachvollziehbarkeit:

• Elektronische Aufzeichnungen müssen während der Aufbewahrungsfrist lesbar sein.

Auslagerung der Buchführung ins Ausland:

Grundsätzlich zulässig, sofern:

• Der Finanzverwaltung auf Verlangen ein Zugriff auf die Daten ermöglicht wird.
• Die Buchführungsunterlagen auf Verlangen ins Inland gebracht werden.

Hinweise:

Sorgfaltspflicht: Fehler in der Buchführung können zu steuerlichen Nachteilen führen.

Beratung: Bei Unsicherheiten ist es ratsam, einen Steuerberater zu konsultieren.