Die österreichische GmbH NEU. Die Zahl der Firmengründungen in Österreich sinkt seit Jahren. 2012 gab es mit 27.200 neuen Firmen knapp 361 weniger Neugründungen als noch im Vorjahr. Schon lange diskutiert die Regierung aus diesem Grund über eine Vereinfachung der Firmengründung, auch für Menschen mit wenig Kapital. Ab dem ersten Juli 2013 ist es jetzt soweit und GmbH Neu tritt in Kraft. Die Herabsetzung des Mindestkapitals wird aber nicht nur positiv gesehen.
GmbH Neu: Firmengründung light
Ab dem ersten Juli können Unternehmer mit nur 5000 Euro Startkapital eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) gründen. Das Mindest-Stammkapital wird so auf 10.000 Euro herabgesetzt. Das sind 20.000 Euro weniger als bisher verlangt. Grund für den neuen Gesetzesentwurf sind die, vor allem aufgrund der Euro-Krise, in den letzten Jahren gesunkenen Zahlen an Firmen-Neugründungen. So waren nur zehn Prozent der neu gegründeten Firmen 2012 eine GmbH. Gerade in unsteten Zeiten könnte das hohe Stammkapital, das für eine Unternehmens-Gründung notwendig ist, abschreckend wirken. Auch ist die abgespeckte GmbH-Version in anderen EU-Ländern schon lange nichts Neues. In Deutschland ist sie zum Beispiel unter dem Begriff UG bekannt.
Österreich ist nicht Unternehmer-freundlich
Österreich ist jedoch nicht gerade für seine Unternehmer-freundlichkeit bekannt. So landete die Alpenrepublik beim “Doing Business 2013″-Bericht der Weltbank nur auf Platz 29. Verglichen wurden rund 185 Staaten in Bezug auf ihre Rahmenbedingungen für Unternehmer. Besonders schlimm steht es dabei um die Unternehmensgründung, denn hier landete Österreich sogar nur auf Platz 134. So brauchen Jungunternehmer vor allem viel Geduld, denn es sind rund acht Amtswege und 28 Werktage notwendig bis eine Firma gegründet werden kann. Da ist der Broschürendruck online oder das Erstellen eines Business-Plans noch die kleinste Hürde. Hinaus gezögert wird das ganze Vorhaben, wie fast immer, durch die bürokratischen Auflagen und Amtsgänge.
Mehr Insolvenzen dank GmbH light?
Gegner der GmbH Neu fürchten eine steigende Anzahl an Insolvenzen, da das Stammkapital als Rücklage fehlt. So soll schon jetzt jede dritte Pleite in Österreich eine GmbH betreffen. Auch könnte der Missbrauch zunehmen, da das geringe Startkapital von 5000 Euro dazu einladen könnte Scheinfirmen zu gründen. Quelle: oesterreichnews
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