Die Gründung eines Unternehmens bleibt eine Männerdomäne. Von den 18- bis 64 Jahre alten Männern hätten sich in den vergangenen dreieinhalb Jahren 6,5 Prozent für die berufliche Selbstständigkeit entschieden; bei Frauen waren es vier Prozent, geht aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.
Für Frauen sei der Aufbau einer Existenz zudem häufig nur die zweite Wahl, weil sie keine passende Festanstellung gefunden hätten. 60 Prozent der Männer strebten dagegen mit dem Leben als eigener Chef vor allem Unabhängigkeit, Selbstverwirklichung und ein höheres Einkommen an. Dagegen habe dieser Aspekt nur bei 50 Prozent der Unternehmens-Gründerinnen den Ausschlag gegeben.
Zudem stießen die Forscher auf regionale Unterschiede. So offenbarten westdeutsche Frauen – gemessen an der Zahl der Unternehmensgründungen oder Gründungsabsichten – mehr Unternehmergeist als ostdeutsche Frauen. Auch in städtischen Regionen findet sich ein größerer Anteil von Unternehmensgründern als auf dem Land.
Bei der Entscheidung, ob sich jemand beruflich selbstständig macht, spielen nach IAB-Erkenntnissen anscheinend auch Vorbilder in der Familie und im Bekanntenkreis eine Rolle. So lag zwischen 2009 und 2014 die Gründungsquote bei Beschäftigten mit unternehmerisch tätigen Eltern bei 7,1 Prozent, bei abhängig Beschäftigten Eltern hingegen nur bei 3,5 Prozent. Zudem haben 66 Prozent der männlichen Unternehmensgründer Bekannte, die ebenfalls ihr eigener Chef sind.