Firmennamen finden
Hilfreiche Tipps für die erfolgreiche Namensfindung
Bist du Freiberufler oder willst ein Unternehmen gründen? Dann wirst du früher oder später damit konfrontiert werden, einen passenden Firmennamen finden zu müssen. Viele Namen gibt es schon seit Jahrzehnten, wenn nicht schon seit Jahrhunderten. Sie sind historisch gewachsen und haben sich in der Gesellschaft eingeprägt. Wie sieht es mit Start-ups aus, die noch nicht so bekannt sind?
Was ist ein Firmenname?
Der Name ist das Aushängeschild deines Unternehmens. Er wird im Gegensatz zu einer Geschäftsbeziehung im Handelsregister eingetragen und kann nur von Unternehmen beansprucht werden, die die entsprechende Rechtsform haben. Er kann, wenn bestimmte Voraussetzungen vorliegen, rechtlich geschützt werden.
Juristisch gesehen ist eine Firma der Name, mit der ein Geschäftsmann seine Transaktionen abschließt, Unterschriften leistet, aber auch verklagt werden kann.
Wozu wird der Firmenname benötigt?
Gerade als angehender Unternehmer stehst du vor der Herausforderung, den passenden Namen für dein Unternehmen zu finden. Dieser spiegelt wider, welche Geschäftsidee und welches Vorhaben du planst, welche Erwartungen du hast und welche Ziele du erreichen möchtest. Deshalb entwickelt sich die Findung des richtigen Namens zu einer persönlichen Angelegenheit. Er wird das Erste sein, mit dem du potenzielle Kunden berührst. Daneben legst du den Grundstein für das Image deines Unternehmens und entscheidest schon jetzt über den zukünftigen Erfolg mit.
Vielleicht ist der Nachname des Firmengründers schon die perfekte Inspiration für den neuen Firmennamen. Dieser verbindet ihn unwiderruflich mit dem Erschaffer der Geschäftsidee. Es kann aber auch der spontane Einfall sein, durch den du erfährst, welchen Namen das Unternehmen tragen soll. Oft ist aber die Namensfindung ein anstrengender langwieriger Prozess. Immerhin soll er Individualität und Einzigartigkeit verkörpern und mit ihm tätigst du schließlich alle Geschäfte. Sammele zunächst im Internet Eindrücke darüber, wie andere ihr Unternehmen genannt haben und woraus sich diese Namen entwickelt haben. Versuch, dir Informationen zu verschaffen und prüfe, womit sich deine Tätigkeit konkret beschäftigt, was an ihr einzigartig ist und an welche Zielgruppe sie sich richtet.
Firmennamen finden: Nach welchen Kriterien kann bestimmt werden?
Grundsätzlich wird unterschieden zwischen:
- Sachfirmen: Eine Sachfirma beinhaltet eine bestimmte Branche, die die Tätigkeit des Unternehmens kennzeichnet. Sie kann auch nach außen hin anonym bleiben, weil sie nicht gleich die vorhandenen Beteiligungen offenbart.
- Personenfirmen: Die Personen- oder Namensfirma verwendet in der Regel den Familiennamen des Inhabers. Hier ist auch die Ergänzung durch einen Vornamen möglich und zulässig.
- Fantasiefirmen: Bei Fantasiefirmen handelt es sich um Bezeichnungen, die keinen Hinweis auf das Tätigkeitsfeld und auch keinen Personennamen enthalten. Allerdings ermöglichen die Benennungen im Umfeld oder einer Region eine sofortige Assoziation auf das Unternehmen. In vielen Fällen handelt es sich bei diesen Bezeichnungen auch um Markennamen.
- Gemischten Firmen: Eine gemischte Firma beinhaltet Kombinationen der zuvor genannten Namensvarianten.
- Kleinunternehmen
Alle vorstehend genannten Regeln finden für Unternehmen Anwendung, die im Firmenbuch eingetragen sind. Gewerbetreibende, die ihre Firma jedoch nicht im Firmenbuch eingetragen haben, müssen im schriftlichen rechtsgeschäftlichen Verkehr den Familiennamen mit mindestens einem Vornamen verwenden. Bei einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) müssen Vor- und Zunamen aller Gesellschafter genannt werden. Die weitere Nennung von Branchenbezeichnungen ist in diesen Fällen zulässig.
Firmennamen finden: Was ist bei der Wahl zu beachten?
Für jeden Gründer lautet die erste Frage: Wie soll ich meine Firma nennen oder welchen Namen soll das Unternehmen einmal bekommen? Immerhin besteht dieser Name in der Regel für „immer und ewig“ und begleitet seinen Inhaber ein Leben lang. Ein unglücklich gewählter Firmenname würde ständig Probleme bereiten und möglicherweise das Unternehmen auch nach außen schlecht darstellen. Die Wahl des richtigen Firmennamens ist daher eine der wichtigsten Basisentscheidungen bei jeder Firmengründung. Das muss beachtet werden:
- Firmenzusätze, die im regelmäßigen Geschäftsverkehr verwendet werden müssen, sind zum Beispiel die haftungsbeschränkte Ltd, Ltd & Co KG, GmbH gründungsprivilegiert, die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH), die Offene Handelsgesellschaft (OHG), die Kommanditgesellschaft (KG) und die Aktiengesellschaft (AG). Hinzu kommt die Bezeichnung des eingetragenen Einzelunternehmen (EPU). Sämtliche Bezeichnungen ergänzen den Firmennamen und müssen im Rechtsverkehr immer angegeben werden.
- Im Unternehmensgesetzbuch (UGB) sind zahlreiche Vorschriften enthalten, die bei der Wahl des richtigen Firmennamens beachtet werden müssen. Hierzu zählen die Grundsätze von Firmenwahrheit und -klarheit, das Verbot der Irreführung, nach dem erkennbar sein muss, welche Art von Unternehmen besteht und wer der Firmeninhaber ist. Der Firmenname darf keine falschen Angaben über den Betrieb enthalten. Ebenso muss jede Firma sich von anderen Unternehmen unterscheiden, die im Handelsregister eingetragen sind und sich im selben Ort befinden.
- Der Name gibt der Firma ein Leitbild und entfaltet eine Signalwirkung nicht nur nach außen, sondern auch nach innen. Geschäftspartner und Mitarbeiter orientieren sich am Namen und assoziieren etwas damit. Kunden haben Vorstellungen und Erwartungen, die sie mit der Firmenbezeichnung verbinden.
Mit vier Schritten zum richtigen Firmennamen
Wenn du dich in der Gründungsphase zu deinem Unternehmen befindest, wirst du sicher auf der Suche nach dem richtigen Namen sein. Daneben gibt es hier Einschränkungen, die du bei der Benennung des Unternehmens beachten musst.
Schritt 1: Klar machen, wer ihr seid
Viele Wege führen nach Rom: So ist es auch bei der Namensfindung für ein Unternehmen. Die einen haben einen spontanen Einfall, andere beauftragen externe Dienstleister bei der Namensfindung für die eigene Firma. Die Grundlagen sind dir aber sicher schon bekannt: Was willst Du? Warum eigentlich grade Deine Firma? Was ist der USP? All diese Fragen wurden dir sicher schon beim Businessplan gestellt und finden nun bei der Wahl nach dem richtigen Namen erneut Beachtung. Studiert nochmals euren Businessplan und exemplarisch die wichtigsten Stichworte, die euer Unternehmen charakterisieren. Vielleicht findet sich schon hier der richtige Namen.
Schritt 2: Entfaltet Kreativität bei der Namensfindung
Beginnt einfach mit Kreativität und probiert aus. Fragt zunächst Verwandte und Bekannte, ob sie eine Idee haben. Prüft euch auch hier im Vorfeld, was ihr wollt. Untersucht, welche Formen oder Eigenschaften eures Unternehmens zum Namen passen könnten. Überlegt euch Kriterien, wie Geschäftsidee, geografischer Standort, Umfeld und der spätere Kundenkreis, der zu eurem Unternehmen passt. Gibt es bestimmte Eigenschaften, wie zum Beispiel Designelemente oder worauf liegt euer Hauptaugenmerk?
Hilfreiche Tools
Holt euch Inspirationen aus dem Internet, wo ihr mit speziellen Online-Namensgeneratoren Anregungen für Firmennamen gratis erhalten könnt. Ihr könnt dort im Vorfeld einen Pool aus verschiedenen Begriffen definieren oder neue Wortverbindungen kreieren. Die kostenlosen Tools ermitteln aus den von euch gemachten Eingaben Kombinationen, aus denen ihr wiederum für euch geeignete Firmennamen ableiten könnt. Manche Tools verbinden sogar Fantasie-Firmennamen mit verfügbaren Domains.
Schritt 3 zur Namensfindung: Prüft Eure Namensfindung
Testen, testen, testen
Habt ihr den richtigen Namen gefunden, dann testet ihn sorgfältig. Lasst ihn von Freuden oder Bekannten vorlesen, denn schließlich kann er später nicht mehr so leicht geändert werden. Er sollte gut klingen, leicht auszusprechen und gut zu merken sein. Ihr könnt auch im Internet durch eine Crowd eine Kampagne starten, welche euch die Suche nach einem guten Namen ermöglicht. Prüft, ob noch eine Domain für euren Firmennamen frei ist. Ist die Domain schon vergeben, könnt ihr euch erkundigen, ob sie vielleicht gekauft werden kann.
Werden Markenrechte verletzt?
Achtet bei der Suche nach dem richtigen Namen darauf, dass keine Verletzung bereits bestehender Markenrechte erfolgt oder der Name vielleicht sogar irreführend sein könnte. Bestimmte Begriffe, wie zum Beispiel „international“ oder „Institut“ sind meistens nicht zulässig.
Ist eine Bezeichnung rechtlich schon geschützt, darf sie nicht noch einmal verwendet werden. Die Verwendung bereits bestehender Namen kann eine Schutzrechtsklage nach sich ziehen. Eine solche Klage und die anschließend notwendig werdende Namensänderung verursachen jeweils hohe Kosten. Bereits im Vorfeld solltet ihr ermitteln, ob euer Wunschname schon vergeben ist. Recherchemöglichkeiten bieten das Internet, das Patent- und Markenamt und das Firmenbuch.
Die Besonderheiten der Rechtsformen
Achtet auch darauf, dass Namensfreiheit auch hier ihre Grenzen hat. Je nach Rechtsform muss die Bezeichnung Eures Unternehmens noch über weitere Bezeichnungen verfügen.
Bei einer eingetragenen Gesellschaft, wie einer GmbH oder einer AG müsst ihr an den Firmennamen immer die dazugehörende Rechtsform anhängen. Die Wahl des Namens selbst könnt ihr natürlich frei gestalten.
Handelt es sich um eine GbR, muss der Firmenname Vor- und Nachname enthalten. Bei einer OHG ist der Nachname ausreichend. Gründet ihr eine Personengesellschaft, muss im Firmennamen wenigstens der Nachname eines der Gesellschafter benannt sein.
Nicht im Handelsregister eingetragene Firmen beinhalten lediglich die Geschäftsbezeichnung. Es handelt sich nicht um einen offiziellen Firmennamen. Jeder Selbstständige muss zu seiner Geschäftsbezeichnung Vor- und Nachname angeben. Freiberuflich Tätige benötigen wenigstens den Nachnamen.
Schritt 4: Schützt Euren Firmennamen als Marke
Wird euer Firmenname als Marke geschützt, habt ausschließlich ihr ein exklusives Recht auf den Markennamen. Eure innovative Idee für ein Produkt oder eine Dienstleistung bleibt dadurch erfolgreich. Nachahmer könnt ihr zur Unterlassung zwingen und unter Umständen sogar Schadenersatz einfordern. Wollt ihr euren Firmennamen schützen lassen, prüft, ob er vor einer Markenanmeldung über Unterscheidungskraft verfügt und noch frei ist. Zieht zu diesem Zweck Markenregister heran und findet heraus, ob euer Name schon unter Markenschutz steht.
Achtung: Der Firmenname darf keine staatlichen Hoheitszeichen besitzen und nicht gegen gute Sitten oder die öffentliche Ordnung verstoßen. Außerdem darf der Name nicht irreführend sein!
Tipps zur Namensfindung
Den richtigen Firmennamen findest du durch Analyse von Wort- und Begriffsfeldern, der Ermittlung von Prioritäten und der Prüfung von Rechten anderer Firmennamen. Dennoch sollten bestimmte Grundsätze zur Findung des richtigen Firmennamens angewendet werden.
- Der Name sollte sich leicht einprägen und einfach aussprechen lassen
- Bildhafte Namen von Tieren oder Gegenständen bleiben länger im Gedächtnis
- Kreative oder sogar lustige Firmennamen erregen Aufmerksamkeit und lassen sich leicht merken
- Der Firmenname darf nicht negativ belastet sein, sondern soll positiv auf die Geschäftsidee hinweisen
- Der Begriff sollt keine Zweideutigkeiten enthalten. Ein Name, der einen Nutzen für den Kunden vermittelt, prägt sich ebenfalls leicht ein.
Möglichkeiten den richtigen Firmennamen zu kreieren
Am schnellsten lässt sich ein Firmenname aus dem Namen des Inhabers zusammensetzen. Dabei kann es sich um Vor- und Nachname handeln. Möglich ist auch ein Namensbestandteil, der in der Firmenbezeichnung Erwähnung findet.
Daneben kann der Firmennutzen zu einem kreativen und einprägsamen Namen umgewandelt werden. Interessant sind auch Abkürzungen, die einen neuen originellen Firmennamen ergeben. z.B. Abkürzung als Firmenname bei BMW (Bayrische Motorenwerke)
Phantasienamen können wiederum aus Namensbestandteilen aber auch dem Firmennutzen bestehen. Manchmal können auch nichtssagende Firmennamen mit einem originellen einprägsamen Logo verbunden werden.
Ihr könnt auch bildhafte Ausdrücke verwenden. Bilder haben den Vorteil, dass sie von Kunden besonders gut eingeprägt werden.